Bernstein: Herkunft

Entstehung im Tropenwald

Nach heutigem Kenntnisstand bildete sich der baltische Bernstein vor 35-55 Mio. Jahren in den Bernsteinwäldern des heutigen Südschwedens. Diese Wälder erstreckten sich vom Uralgebirge bis etwa zur Linie Berlin-Rügen. Die Durchschnittstemperaturen waren zu jener Zeit viel höher als heute, es herrschte ein tropisches bis subtropisches Klima. Eine bis heute nicht identifizierte Baumart (oder ganze Gattung) gab aus unbekanntem Grund große Harzmengen ab. Nur Harzklumpen, die zufälligerweise schnell in einen Fluss gelangten, hatte die Chance, zu Bernstein zu werden. Das übrige Harz verwitterte unter der Einwirkung von Sonnenstrahlen und Sauerstoff am Waldboden. Das in den Flüssen abtransportierte Harz konnte aushärten und - falls es in Sedimenten verschüttet wurde - zu Bernstein werden.

Nicht nur im Baltikum

Auch in anderen Erdteilen gibt es Bernstein von anderen Bäumen und aus anderen Erdzeitaltern. Der Baltische Bernstein ist allerdings mengenmäßig mit vielen Tausend Tonnen Vorrat das mit Abstand bedeutendste Bernsteinvorkommen.

Junges Baumharz, das noch nicht ganz ausgehärtet ist, wird als Kopal bezeichnet. Besonders in Brasilien gibt es große Fundstätten von Kopal. Alle Bernstein- und Kopalsorten wurden zu Lacken verarbeitet (Colophonium). Mitunter wird Kopal aus untergegangenen Schiffsladungen am Strand angespült.

Blick in den Bernsteinwald

Bildinformationen:

Autoren Otto Frello 1998, Bearbeitung R. Borcherding
Lizenzbesitzer Ravmuseet Oksbøl (DK)
Lizenzhinweis The copyright remains with the author
Lizenz cc-by-nc 3.0